Am Wochenende um den 25. - 27.02.2022 ging es für unsere beiden SIXES-Natios zum EuroLax SIXES Cup nach Vila Real de Santo António, Portugal.
Was die beiden Teams dort erlebt haben, könnt ihr den folgenden Berichten entnehmen:
Letzte Woche hieß es für unsere Damen Sixes-Nationalmannschaft endlich Koffer packen, Sonnencreme nicht vergessen und ab nach Portugal. Im Süden des Landes fand am vergangenen Wochenende nämlich die Erstauflage des EuroLax Sixes Cup statt, dem ersten internationalen Sixes Turnier in Europa. Organisiert wurde das Turnier von Portugal Lacrosse mit der Unterstützung von World Lacrosse sowie der European Lacrosse Federation.
Für unser jüngstes Nationalmannschaftsprogramm war dies die erste Gelegenheit, internationale Erfahrungen in dem für die Olympischen Spiele neu entwickelten Spielformat zu sammeln. Im Vorfeld hatten sich mit Großbritannien und dem englischen Juniorinnenprogramm bereits die größten Nationen des europäischen Lacrosse Sports angekündigt und Begegnungen auf dem höchsten Niveau durften erwartet werden. Auch die Sportanlage in Vila Real de Santo António versprach beste Bedingungen und ist sportbegeisterten Personen sicher als Austragungsstätte des Algarve-Cups oder Trainingszentrum von olympischen Athlet:innen bekannt. Die Bedingungen waren also perfekt und versprachen ein großartiges Wochenende voller Lacrosse.
Da unsere Mannschaft seit der Bekanntgabe des Kaders erst einmal zusammen trainieren konnte, wurden die Erwartungen und Anforderungen an die Spielerinnen geringgehalten. Vielmehr sollte das Wochenende dazu genutzt werden, sich gegenseitig auf und neben dem Platz besser kennen zu lernen, als Team zusammenzuwachsen, sowie eine gemeinsame Spielidee zu entwickeln.
Nach der Anreise am Donnerstag, startete das Team mit einer kleinen Dehneinheit und anschließender Taktikbesprechung in den Freitag, bevor es am Nachmittag endlich mit dem ersten Gruppenspiel losgehen sollte. Der erste Gegner unserer Mannschaft war Team Europe, ein Team überwiegend bestehend aus portugiesischen Spielerinnen unterstützt von einigen internationalen Lacrosserinnen. Darunter fanden sich auch einige bekannte Gesichter, wie beispielsweise Georgie Heath oder Tari Kandemiri, besser bekannt in den sozialen Netzwerken als officiallaxgirl, die hauptsächlich als Kommentatorinnen für den Livestream angereist waren. Das Spiel gegen Team Europe konnten unsere Damen souverän gewinnen und alle Beteiligten nutzen, um sich auf das neue Spielformat und die für viele noch neuen und ungewohnten Regeln einzustellen. Zeit zum Durchatmen blieb jedoch kaum, da nur kurz darauf das zweite Gruppenspiel gegen Spanien anstand. Nach einer eher ausgeglichenen Anfangsphase konnte auch dieses Spiel mit 15:7 zu Gunsten von Deutschland entschieden werden und das Ticket für das Halbfinale vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Großbritannien war somit bereits so gut wie sicher. Zwar konnte man mit den zwei Siegen am ersten Tag durchaus zufrieden sein, jedoch war allen Beteiligten auch klar, dass am nächsten morgen ein ganz anderes Spiel erwartet werden durfte.
Im Gegensatz zu Europa- und Weltmeisterschaften im klassischen Feldlacrosse, treten England, Wales und Schottland bei den World Games und auch bei etwaigen zukünftigen Olympischen Spielen im Sixes gemeinsam als Großbritannien an. Als Vorbereitung für die World Games und letzte Evaluation vor der Auswahl des Kaders reisten sowohl Herren- als auch Damen mit jeweils zwei Mannschaften an, die sich gegenseitig an Talent nur so überboten und gespickt waren mit langjährigen, erfahrenen Nationalspielerinnen. Mit dem ersten Draw bekam unsere Mannschaft auch direkt zu spüren mit welchem Team sie es zu tun hatten. Unsere Verteidigung wurde von dem Tempo des Spiels und der Spielübersicht des Gegners direkt auf die Probe gestellt, und auch im Angriff mussten sich unsere Spielerinnen erst einmal an die Zweikampfstärke und Intensität des Spiels gewöhnen. Trotz der am Ende eindeutigen 6:26 Niederlage, konnten auch einige positive Erfahrungen mitgenommen werden und das Team durfte sich als Gruppenzweiter auf das Halbfinale gegen das zweite britische Team freuen, welches die andere Gruppe souverän gewann. Bis es am Abend allerdings soweit war, nutze die Mannschaft in der Zwischenzeit die Gelegenheit um sowohl gegen die U23 von England als auch zum zweiten Mal gegen das spanische Team zu spielen. Da die Teams aus der Ukraine aus offensichtlichen Gründen leider nicht wie geplant an dem Turnier teilnehmen konnten, ließ der Turnierplan immer wieder Pausen zu, die durch Scrimmages gefüllt und zum Trainingszweck genutzt wurden.
Nach drei anstrengenden Spielen wurden für das Halbfinale noch einmal die letzten Reserven mobilisiert und Rachel, die das Team als Trainerin begleitete, stellte die Gruppe noch einmal auf die bevorstehende Aufgabe ein. Leider reichte dies nicht, um den großen Favoriten auch nur ein bisschen ärgern zu können. Aber auch wenn das Endergebnis mit 3:26 letztendlich doch wieder sehr deutlich ausfiel, hat die Mannschaft bis zum Ende gekämpft und sich zu keinem Zeitpunkt unterkriegen lassen. Um die müden Beine für den abschließenden Tag noch einmal frisch zu bekommen stand am Abend eine kleine Pooleinheit auf dem Programm. Denn obwohl die Temperaturen tagsüber sehr angenehm waren, war die Temperatur des Außenbeckens doch sehr frisch und diente somit als Ersatz der klassischen Eistonne.
Am nächsten Morgen eröffnete unser Team die Platzierungsspiele mit dem kleinen Finale gegen die U23 aus England. Auch wenn sich das Team fest vorgenommen hatte, Gegentore aus Fastbreak Situationen heraus zu minimieren, waren die Beine doch etwas müde vom Vortag und man musste die jungen Engländerinnen davonziehen lassen. Am Ende stand eine 20:3 Niederlage auf dem Spielbericht sowie ein vierter Turnierplatz. Insgesamt muss man leider anerkennen, dass unser Team mit England bzw. Großbritannien aktuell nicht konkurrenzfähig ist. Besonders auffallend war insbesondere die physische Überlegenheit der Spielerinnen, die gerade England schon seit vielen Jahren auszeichnet. Nichtsdestotrotz konnte auch unser Team über das Wochenende viele positive Rückschlüsse ziehen. Schließlich ist man nicht nur als Mannschaft enger zusammengewachsen, sondern konnte auch spielerisch eine deutliche Leistungssteigerung im Verlauf des Wochenendes verzeichnen. Insbesondere die Spiele gegen Großbritannien haben gezeigt, auf welchem Level Sixes gespielt werden kann. Spätestens das britische Finale hat schließlich alle teilnehmenden Nationen inspiriert, weiter hart zu arbeiten und Anpassungen vorzunehmen, um irgendwann auf diesem Niveau mithalten zu können.
Zum Abschluss des Turniers, spielten einige unserer Spielerinnen gemeinsam mit Athletinnen aus Portugal und der U23 aus England noch ein kleines Scrimmage in bunt gemischten Teams, wobei sogar die Trainerinnen einige Spielminuten sammeln durften. Die von Spaß und Freundschaft geprägte Stimmung während dieses Spiels war dabei repräsentativ für die Atmosphäre des gesamten Turniers. Nach zwei Jahren ohne internationale Events, konnte man deutlich spüren wie sehr sich alle Beteiligten gefreut haben, endlich wieder gemeinsam auf dem Platz stehen zu können. Außerdem hat das Turnier gezeigt, dass sowohl große als auch kleine Verbände Sixes spielen können, unabhängig davon ob sie sich für die olympischen Spiele qualifizieren oder das Wachstum des Lacrosse Sports voranbringen wollen.
- Larissa Roth
Mit einer kleinen Auswahl an Spielern hat sich die SIXES Herren Nationalmannschaft auf den Weg nach Monte Gordo, Portugal, gemacht, um dort beim Eurolax Sixes Cup erste Testspiele gegen andere Länder zu absolvieren.
Dabei konnten verschiedene Taktiken ausprobiert und Erfahrungen gemacht werden, sowohl was die Spielweise als auch das Regelwerk angeht.
Besonders die zwei Spiele gegen Großbritanniens Auswahl haben gezeigt, wie schnell und vielseitig die neue Variante gespielt werden kann, aber auch Aspekte im deutschen Spiel offenbart, an denen gearbeitet werden muss.
Nach diesem Turnier wird der Try-Out Prozess beendet und der Kader für die World Games im Laufe des März bekannt gegeben. (Anm.: Inzwischen ist der Kader veröffentlicht - siehe hier.)
Dieser wird dann bei der German Lacrosse Convention die letzten Testspiele bestreiten, bevor es nach Birmingham, Alabama geht!
- Justin Wismer
Fotos: Renuharan Neethirajah / EuroLax Fotografen