Der 9. August gilt als der internationale Tag der indigenen Bevölkerung der Welt.
Indigene Völker sind die Nachfahren der jeweils ersten Siedlern einer unbevölkerten Gegend, die später von anderen Völkern unterworfen, kolonisiert und aus ihrem ursprünglichen Siedlungsgebiet vertrieben wurden. Es gibt etwa 300 Millionen Angehörige indigener Völker, die sich auf 5000 unterschiedliche Völker verteilen. An diesem Jahrestag möchte die UNO darauf aufmerksam machen, dass genau diese indigenen Völker mit ihren Kulturen, Sprachen und Traditionen unter besonderem Schutz stehen. Durch die Abholzung der Regenwälder, den Abbau von Bodenschätzen, das Aufstauen und Begradigen von Flüssen sind existenzielle Bedrohungen für die indigenen Völker. Aber nicht nur die UNO, auch verschiedene Menschenrechts- und Umweltorganisationen möchten auf diesen Missstand und diese Bedrohung aufmerksam machen.
Wir, als Lacrosser*innen, empfinden eine ganz besondere Verbundenheit zu den indigenen Völkern dieser Welt. Entstammt unser eigener Sport doch einem Kriegsspiel der indigenen Bevölkerung Nordamerikas und Kanadas:
Der moderne Lacrossesport hat seine Ursprünge in Nordamerika und wurde durch die Ureinwohner der Ostküste und der Großen Seen, den Gebieten des heutigen Kanada und der USA, praktiziert. Das Spiel war und ist bis heute in diesen Kulturkreisen als Ritual und Stammestradition bekannt und als Baggataway oder auch Tewaraathon („kleiner Bruder des Krieges“) benannt.
Die Spiele wurden zum Teil mit mehr als 100 Teilnehmern über große Flächen ausgetragen, in denen oft scheinbar willkürliche Objekte wie Bäume oder Felsen als Tore dienten. Es war nur männlichen Spielern vorbehalten, was auf die besondere Stellung der Frauen in der Stammeskultur zurückzuführen ist und diente unter anderem zur Kriegsvorbereitung und dem Austragen von Stammeskonflikten. Nicht selten endete es mit schweren Verletzungen oder Todesfällen.
(mehr zur Historie: Hier)
Heute ist Lacrosse ein weltweit wachsender Sport auf dem (Rück-)Weg zu Olympia.
Und auch heute noch üben indigene Völker “ihren” kleinen Bruder des Krieges aus. Wobei man eigentlich eher vom "Medicine Game" spricht, da der Sport eine besondere, eher spirituelle Bedeutung gewonnen hat.
Die Irokesen ( Iroquois bzw. Haudenosaunee („Leute des Langhauses“) - Nordamerikanisches indigenes Volk) stellen beispielsweise World Lacrosse-Teams und nehmen an Meisterschaften teil.