Ein Verein, der sich einen Namen im Bereich Inline-Hockey gemacht hat. Und in dem jetzt auch Box Lacrosse gespielt wird.
Wie es dazu kam, verrät Felipe Oehrwald:
Die Spreewölfe e.V. sind eigentlich eher im Bereich Inline-Hockey bekannt und damit ziemlich erfolgreich. Wie sind die Berührungspunkte zum Thema Lacrosse entstanden?
In der Box Saison 2019/20 haben wir eine starke Berliner Spielgemeinschaft aus den Vereinen BHC, BLAX und Victoria zusammengestellt und mussten uns nur dem späteren Deutschen Meister aus Köln im Halbfinale geschlagen geben.
Wir haben gespürt, dass wir großes Potential haben und wir mit diesem Team den nächsten Schritt machen wollen. Dies bedeutete konkret, kontinuierliches Training anzubieten und auf die Gründung eines eigenständigen Box-Lacrosse Vereins hinzuarbeiten.
Die ersten Berührungspunkte mit den Spreewölfen entstanden, als wir nach Ringflächen gesucht haben, die ganzjährig bespielbar sind. Die Spreewölfe haben uns mit offenen Armen empfangen und Jörg Ogilvie, deren Vorsitzende und der Vorsitzende des Rollerverbandes Berlin, hat uns tatkräftig bei der Organisation von Trainingszeiten und den ersten Gehversuchen unterstützt.
Heute können wir von einer durchaus erfolgreichen Zusammenarbeit sprechen. Wir bieten kontinuierliches Training an und wachsen stetig. Darüber hinaus hatten wir jetzt schon mehrmals die Deutsche Herren Box-Nationalmannschaft zu Besuch. In diesem Jahr wurden zudem die ersten Damen Box-Trainings angeboten.
Was empfindest Du am (Box) Lacrosse-Sport am attraktivsten, was macht den Reiz des Sports für Dich aus?
Box-Lacrosse ist schnell, technisch anspruchsvoll und alle Spieler und Spielerinnen sind stets am Spielgeschehen beteiligt.
Insbesondere über die Shot-Clock und das kleinere Feld entsteht ein konstanter Druck auf alle Beteiligten. Zudem kommt die Härte und der Fakt, dass der Ball nicht ins Aus gehen kann, sondern über die Banden fast immer im Spiel bleibt.
Zeitspiel oder eine effiziente Verlangsamung des Spielgeschehens, wie wir es auf dem Feld in Europa oft sehen, gibt es in der Box nicht. Aufgrund der Shot-Clock geht es immer ab und immer hin und her. Die großen Torhüter und kleinen Tore machen es zudem deutlich anspruchsvoller ein Tor zu erzielen. Das Risiko, dass man nehmen muss, um eine Torchance zu erspielen, kann jedoch genommen werden, da man selbst bei einem Ballverlust in der Regel 30 Sekunden später wieder im Angriff steht.
Welche Hürden siehst Du bei der Gründung eines Lacrosse-Teams? Welche musstest Du vielleicht auch selbst überwinden?
Im Box-Lacrosse ist und bleibt die größte Hürde, das Finden von bezahlbaren Spielflächen, die das ganze Jahr bespielbar sind. Von Herbst bis April liegt auf den meisten Ringflächen Eis und die bespielbaren Flächen sind rar und kostspielig.
Wir müssen hier aus meiner Sicht weitere Partnerschaften mit anderen Sportverbänden eingehen, welche Hallen betreiben oder durch die Region zur Verfügung gestellt bekommen. Solche regionalen und nationalen Partnerschaften erlauben es in der Masse, sportpolitische Interessen besser durchzusetzen.
Was erhoffst Du dir für die Zukunft des Lacrosse-Sports in Deutschland?
Ich persönlich sehe die Zukunft des Lacrosse-Sports in der Box oder in ähnlichen Konstrukten wie etwa dem neuen Sixes-Format. Man kann mit deutlich weniger Spielern eine Mannschaft stellen und am Spielbetrieb teilnehmen.
Wie oben bereits angesprochen hoffe ich auch auf weitere Partnerschaften mit anderen Verbänden und Vereinen, aus dem Rollerhockey- und Eishockeybereich. Diese haben ähnliche Hintergründe wie wir in Bezug auf Ausrüstung und Kosten, sowie eine Vorstellung der Hürden und Startschwierigkeiten die es bei der Vereinsgründung und der Suche nach Hallen gibt.
Vielen Dank an Felipe Oehrwald für das Interview!