Matthias du bist schon seit einigen Jahren Lacrosser in Deutschland. Erzähl uns doch kurz wie du zu diesem Sport gekommen bist.
Ich habe noch zu Schulzeiten wie fast alle anderen Jungen in Deutschland in Berlin mit anderen Schülern aus dem Canisius Kolleg Fußball gespielt. An dieser Schule haben damals Lacrosser den Sport im Rahmen einer AG angeboten. Als dann einer von uns Fußballern plötzlich mit Schläger und Helm zum Spiel kam, war meine Neugier zwar geweckt, aber die Skepsis überwog. Erst mit meinem Studium an der Universität der Bundeswehr kam ich im Rahmen des Hochschulsports im Winter 2011/2012 erneut mit Lacrosse in Berührung und ich lies mich von meiner Neugier treiben. Nach den ersten Trainingseinheiten und vor allem nach dem alljährlichen Isarbox Turnier auf dem Unicampus war ich komplett in den Bann gezogen worden von diesem schnellen und harten Sport.
Was waren anschließend deine spielerischen Stationen?
Es ist üblich an der Universität der Bundeswehr zuerst mit der Hallenvariante, dem Boxlacrosse, in den Sport eingeführt zu werden. Erst im folgenden Frühjahr kam ich mit der Feldvariante in Berührung. Mein großes Glück war es zum einen von großartigen Spielern wie Wolfgang Grießl und Philipp Broz unter die Fittiche genommen worden zu sein, als auch unter dem damaligen Coach des HLC München Adam Marshall trainieren zu dürfen, der damals parallel die Hochschulmannschaft trainierte. Dieser holte mich im Folgejahr zum HLC München, dem ich dann auch bis zuletzt treu geblieben bin und mit dem ich drei Meisterschaften feiern durfte. Seit 2014 bin ich in das Herren Nationalmannschaftsprogramm aufgenommen worden. Dennoch profitiere ich immer noch ungemein davon zuerst mit Boxlacrosse angefangen zu haben.
Du hast dich entschieden dich in die Verbandsarbeit einzubringen. Was hat dich zu dem Schritt bewogen als Leiter der Öffentlichkeits-/Informationsarbeit einzubringen?
Ich bin zwar mit meinen 29 Jahren bestimmt kein Rookie mehr‚ aber ich will nach all den schönen Jahren, die ich in der deutschen Lacrosse Community erlebt habe etwas getreu dem Motto „give back to the Community“ zurückgeben. Da ich mich leider bisher aufgrund beruflicher Zwänge nicht anders einbringen konnte, habe ich den Vorstand gefragt, ob ich in der Verbandsarbeit unterstützen kann. Da die Öffentlichkeits-/Informationsarbeit auf Verbandsebene in den letzten Jahren immer nebenamtlich von Vorstandsmitgliedern ausgeführt werden musste, kann ich hier Arbeit abnehmen und mich gewinnbringend einbringen. Von der Wichtigkeit von Öffentlichkeitsarbeit bin ich aufgrund eigener Erfahrungen durch die internationalen Turniere an denen ich als Spieler teilgenommen habe überzeugt. Es hat mich frustriert mitzubekommen, wie überproportional stark sehr junge und noch nicht weit entwickelte Programme mit Hilfe von populären amerikanischen Collegespielern und effektiven social media Kampagnen in den einschlägigen Lacrossekanälen vertreten waren. Wir als einer der ältesten europäischen Verbänden sollten uns da nicht mit unseren tollen Nationalmannschaftsprogrammen verstecken.
Was hast du als nächstes vor und was ist dein Ziel für dieses Jahr?
Ich bin wirklich froh, dass zusammen mit mir Christian Heitmann vom BTG Bielefeld Hawk Lacrosse den Posten als Webmaster übernommen hat. Wir streben für Ende März einen Relaunch der Verbandshomepage an und hoffen, dass diese als Informationsplattform intensiv genutzt und vor allem auch gepflegt wird. Dazu wollen wir die Kalenderfunktion auf den aktuellsten Stand bringen. Wer generell uns hier unterstützen möchte ist herzlich eingeladen. Im speziellen sind wir auf der Suche nach Stockfotos für die Homepage. Wer sich angesprochen fühlt, kann sich über an mich wenden.
Perspektivisch sollen wieder von allen Ligen zeitgerecht die Spielergebnisse veröffentlicht werden. Zusammen mit zu verrichtender Strukturarbeit im Hintergrund hoffe ich dann eine an unsere Lacrosse Basis orientierte Öffentlichkeits-/Informationsarbeit anbieten zu können. Mein Ziel ist für dieses Jahr erstmal eine aktuelle Homepage aufzubauen mit einer Kalenderfunktion, die alle verbandsrelevanten Ereignisse zuverlässig festhält, um damit dem Informationsbedürfnis der deutschen Lacrossern gerecht zu werden.