Mental & Medical Management im Kinder & Jugend Lacrosse
Ein Bericht von Lisa Rockel - Leiterin Stabsstelle Sportmedizin
Teil 1 –Young Athlete Development
Teil 2 – Jugend Coaches, Eltern, Support Staff
Teil 3 – Verletzungen, Nutrition, Prävention, Injury Surveillance, Literatur
Sport bietet einen wunderbaren, positiven Rahmen, körperliche und seelische Gesundheit von Kids und Teenagern zu stärken. Heutzutage mehr denn je gilt es, Kinder und junge Leute zu Bewegung zu motivieren und Couch, Handy, Konsole oder ungesunden Langeweile-Snacks etwas Interessanteres, Spaßiges und Geselliges entgegenzustellen. Kindliche Freude an Bewegung, Lust zu Lernen und ein natürlicher Bewegungsdrang bahnen mühelos die Basis einer ausgeglichenen Gesamtentwicklung. Optimalerweise können gemäß der WHO/IOC Empfehlungen durchschnittlich 60min moderate bis anstrengende Aktivität angepeilt werden, an mindestens 3 Tagen pro Woche (bevorzugt aerobe und kräftigende Sportarten). Aber im Zweifel ist selbstverständlich jede Art von Bewegung immer besser als keine!
Internationale Studien zeigen die positiven Effekte von Kinder- und Jugendsport auf:
- körperliche Entwicklung und motorische Fähigkeiten (+ Kraft, + Ausdauer, - Risiko für Übergewicht, - Risiko für Depression)
- mentale Entwicklung (+ kognitive/ + akademische/ + exekutive Gedächtnisleistungen)
- gesteigertes Selbstwertgefühl und soziale Kompetenz
- Haltungs- und Verletzungsprophylaxe
Eine frühzeitig hochfokussierte Sport-Spezialisierung ist nicht en vogue - im Gegenteil - Kontakt zu verschiedenartigen Sportarten und somit Bewegungsmustern bringt die gesünderen und erfolgreicheren kleinen AthletInnen hervor. Kinder entdecken hierbei spielerisch, was ihnen den größten Spaß bringt („fun & fundamentals“), können dann step-by-step das Niveau steigern und die Leistung individuell intensivieren. Vielfältige Variationen von Spiel und Training in jungem Alter sind Indikatoren für Engagement leistungsorientierter sportlicher Performance und kontinuierliche Langzeit-Teilnahme.
Die individuelle Performance im „Athlete Development“ Prozess entwickelt sich in Kindheit, Jugend und Adoleszenz allerdings asynchron und auf ständig wechselnder Basis der physiologischen Variablen körperlichen Wachstums, biologischer Reife, Verhaltensphasen sowie all derer Interaktionen. BetreuerInnen von jungen AthletInnen sollen talentierten und engagierten Youngsters durch alle positiven oder negativen Veränderungen begleitend und beratend zur Seite stehen. Performance-Schwankungen ticken auch nach den biologischen Uhren, statt nur Folge von Coaching oder Trainingsbegebenheiten sein zu können.
Kinder sind keine “kleinen Erwachsenen”! Kinder- und Jugendtraining ist deshalb kein reduziertes Erwachsenentraining. Kinderkörper sind nicht nur kleiner, sondern ebenso wie Kinder- und Jugendseelen auch qualitativ anders als die der Erwachsenen. Sie reagieren wachstums- und entwicklungsbedingt sensibel auf körperliche oder emotionale Verletzungen. Ihnen ist ein uneingeschränkt sicheres und positives Umfeld zu gestalten.
Lacrosse ist aufgrund seiner abwechslungsreichen Elemente in jeder Hinsicht super geeignet, um Kindern und Jugendlichen viel Spiel und Spaß zu bieten. Die superschnelle Ballsportart fördert elegant-kraftvolle Athletik und Koordination, Teamwork, Fairness gegenüber Gegenspielern/Offiziellen/BetreuerInnen, kreativ-strategisches Denken und natürlich sportlichen Ehrgeiz. Aufgrund der historischen Tradition und außergewöhnlichen internationalen Gemeinschaft können lebenslange Freundschaften und Beziehungen entstehen.
(…t.b.c. in Teil 2…)