Vom 29. Juni bis zum 7. Juli fanden die ersten U20 Europameisterschaften in Prag statt. Bei sengender Hitze mit Temperaturen über 30 Grad traten acht Mannschaften in zwei Gruppen an, um sich erstmals im Jugendbereich europaweit zu messen. Gruppe A bestand aus England, Deutschland, Lettland und Wales. Gruppe B aus Israel, Irland, Tschechien und Polen. Nach einem abschließenden Trainingslager in München ging die deutsche Nationalmannschaft eingespielt und mit viel Zuversicht in das Turnier. Als Ziel war die Goldmedaille anvisiert. Der deutliche Sieg im ersten Testspiel in Prag gegen Israel stärkte diese Vorstellung. Auch die Gruppenphase hätte für die junge Nationalmannschaft nicht viel besser laufen können. Im ersten Spiel gegen Wales konnten die Jungs ihr können unter Beweis stellen und gewannen deutlich mit einem 17:2. Auch der nächste Gegner Lettland konnte mit der schon langjährigen Lacrosse Erfahrung der Deutschen nicht mithalten. Das Spiel endete mit 20:0 ohne ein einziges Gegentor. Im dritten und letzten Spiel der Gruppenphase ging es gegen den Favoriten des Turniers England. Hier sollte sich zeigen wie weit sich das deutsche Jugendprogramm über die letzten Jahre weiterentwickelt hat und ob es mit dem englischen konkurrieren kann. Daher war dieses Spiel für Spieler und Trainer sehr wichtig. Das Spiel startete turbulent und beide Mannschaften erzielten mehrere Tore. Allerdings gelang es dem deutschen Team im zweiten Quarter davonzuziehen und über den Rest des Spiels die Führung auszubauen. So war die Sensation mit dem Endstand von 14:5 geschafft. Seit 2001 gelang es keiner deutschen Nationalmannschaft den ewigen Konkurrenten zu besiegen. Dies lag nicht allein an der körperlichen Überlegenheit. England schickte ein noch junges Team zu der EM, welches auch für die U19 WM nächstes Jahr spielberechtigt sein wird. Durch den Gruppensieg erreichte das Team sofort das Halbfinale und hatte einen Tag Spielpause. Im Halbfinale stand das tschechische Nationalteam gegenüber. Der gegnerische Torwart konnte den Gastgeber lange im Spiel halten, doch deren Angriff wirkte oft planlos gegen die starke und druckvolle deutsche Verteidigung. So konnten die Jungs auch dieses Spiel mit einem 10:4 für sich entscheiden und ging ungeschlagen in das Finale. Hier warteten erneut die Engländer, die sich im Halbfinale in der Overtime gegen Irland durchsetzten. Jedem war bewusst im Finale das Spiel nicht geschenkt zu bekommen.
Die Mannschaft ging mit viel Zuversicht und Selbstvertrauen in das letzte Spiel. Deutschland konnte eine 5:2 Führung bis zur Halbzeit aufbauen. Im weiteren Spielverlauf ist jedoch die bis dahin gezeigt Souveränität verloren gegangen. Es gelang nicht die Führung weiter auszubauen und am Ende des dritten Quarters führte Deutschland nur noch 7:6. In den letzten zwanzig verbleibenden Minuten gelang es der deutschen Nationalmannschaft nicht zurück ins Spiel zu finden und Team England erzielte erst den Ausgleich und zehn Minuten vor Abpfiff eine 9:7 Führung. Der jungen Nationalmannschaft missglückte die Aufholjagd und am Ende stand in der ersten ausgetragenen Jugend Europameisterschaft der U20 Herren England mit einem Endstand von 9:8 als Sieger fest.
Trotz der schmerzhaften Niederlage konnte die deutsche Jugendmannschaft das gesamte Turnier hinweg überzeugen und die anderen Nationen in Staunen versetzen. Diese Nachwuchsarbeit ist Zeugnis nachhaltiger und beständiger Aufbauarbeit getreu dem Motto "Grow the Game".